Menschen ohne Ketten e.V.
Hilfe für psychisch Kranke in Afrika
c/o Sodeik-Zecha, Im Bogert 25
70599 Stuttgart
Deutschland
Kontaktperson: Frau Dr. Eva Sodeik-Zecha
+49 711 39116960
mail@menschenohneketten.de
mail@menschenohneketten.de
https://www.menschenohneketten.de/
https://www.facebook.com/Kettenmenschen/?ref=page_internal
Themenbereiche
- Hilfe für Entwicklungsländer
- Hilfsorganisation
- Sozialpolitik/behinderte Menschen
- Freiwillige Helfer sind willkommen.
Über uns
Der gemeinnützige Verein Menschen ohne Ketten e.V. (vormals Freundeskreis St. Camille) unterstützt seit fast 20 Jahren private Hilfsorganisationen, die sich um schwer psychisch erkrankte Menschen kümmern. Angefangen hat alles 2003 mit der persönlichen Betroffenheit des Gründungsmitglieds Wolfgang Bauer, Journalist bei der 'Zeit', der eine Reportage in der Elfenbeinküste durchführte: Er traf erstmals auf das Phänomen der sog. ‚Kettenmenschen‘, die in den Dörfern eingesperrt oder an Baumwurzeln gekettet werden. Die meisten leiden unter Schizophrenie, Psychosen und ähnlichen schweren psychischen Krankheiten. Die Gesellschaft hat Angst vor ihnen, u.a. weil sie glaubt, die Kranken seien von Dämonen befallen.
Einige, meist christlich motivierte lokale Initiativen versuchen das Leiden zu lindern, indem sie die Kranken in eigens gegründeten Therapiezentren aufnehmen. Diese Initiative wollte der 2005 offiziell gegründete "Freundeskreis St. Camille" in ihrer Arbeit unterstützen: Durch finanzielle Förderung bei der Beschaffung der notwendigen Medikamente, aber auch durch Verbesserung der räumlichen Bedingungen sowie der personellen Ausstattung. Auch das Anliegen, die Rückkehr der PatientInnen in ihre Dörfer zu ermöglichen, sollte soweit wie möglich unterstützt werden.
Inzwischen werden in der Elfenbeinküste drei psychiatrische Zentren regelmäßig gefördert: in Bouaké, in Bondoukou sowie in Korhogo. Auch in Burkina Faso haben mehrere, meist kirchliche Initiativen die große Aufgabe einer angemessenen Versorgung der psychisch Kranken erkannt und eigene Behandlungszentren oder Anlaufstellen aufgebaut. Sie kümmern sich dabei vorwiegend um obdachlose Kranke, die in allen Städten Westafrikas auf der Straße leben und dort vielfältigen Gefahren und Gewalt ausgesetzt sind. All diese Einrichtungen arbeiten mit hohem persönlichen Engagement, meist auf ehrenamtlicher Basis und unter schwierigen finanziellen und praktischen Rahmenbedingungen.
Mittlerweile sind wir die größte spezialisierte Hilfsorganisation, die sich von Deutschland aus um psychisch Kranke in Westafrika kümmert. In der Förderung sind aktuell 9 Partnerorganisationen: neben den drei Zentren in der Elfenbeinküste werden sechs Initiativen in Burkina Faso unterstützt, die sich von Bobo-Dioulasso im Westen bis nach Piéla im Osten erstrecken, zwei Zentren befinden sich in der Hauptstadt Ouagadougou, eines in Ouahigouya im Norden des Landes.
Wichtig ist uns in der Zusammenarbeit, die jeweils spezifische Ausrichtung der Partnerorganisation und den gemeinsam festgestellten Bedarf in unseren Fördermaßnahmen zu berücksichtigen. Für größere Projekte konnten wir externe Fördermittel von deutschen Stiftungen oder staatlichen Zuschüssen einwerben. So hat sich das Spektrum der Maßnahmen immer weiter vergrößert, um dem immensen (Nachhol-) Bedarf im Bereich psychischer Gesundheit in Westafrika zu begegnen. Seit 2019 legen wir zudem einen Schwerpunkt auf die fachliche Qualifizierung aller Partnerzentren, um deren Mitarbeitenden für ihre herausfordernde Arbeit fit zu machen – zum Wohl der betreuten Kranken.
2023 erfolgte die Umbenennung des Vereins als Menschen ohne Ketten e.V.
Unsere Angebote zur Unterstützung:
• Wir unterstützen mit Psychopharmaka in ausgewählten Partnerzentren, die eine Behandlung durch psychiatrische Fachkräfte bereitstellen – ohne diese Medikamente ist eine wirkungsvolle Hilfe meist nicht möglich.
• Wir fördern und organisieren medizinische und therapeutische Weiterbildungen für Fachkräften sowie Freiwilligen in den Partnerzentren.
• Wir finanzieren dringend benötigtes Fachpersonal, z.B. Psychiater, (Fach-) Krankenpfleger oder Alltagsbegleiter.
• Wir helfen, die notwendige Infrastruktur herzustellen oder wieder instand zu setzen.
• Wir ermöglichen die Anschaffung medizinischer und therapeutischer Ausstattung.
• Wir beraten und unterstützen bei der Einrichtung von Rehabilitationszentren und anderen Maßnahmen der sozialen Wiedereingliederung von Betroffenen
• Wir begleiten die Partnerorganisationen bei der Weiterentwicklung ihrer therapeutischen Angebote und der institutionellen Konsolidierung
Dr. Eva Sodeik-Zecha ist die Geschäftsführerin des Vereins Menschen ohne Ketten e.V.
Nach Absprache können wir für andere Netzteilnehmer eine Beratung zu Themen psychischer Gesundheit in Westafrika durchführen und Kontakte vermitteln zu Institutionen, die im Bereich psychischer Gesundheit arbeiten.